Bukowski-Style
Ich war einmal im Gras, habe die Sonne geleckt und dachte, das Leben sei ehrlich. Heute laufe ich durch Straßen, die nach Zigarettenrauch und Ausreden stinken. Die Leute um mich herum tragen ihre Freiheiten wie Markenklamotten — schön draussen zur Schau gestellt, billig innen drinnen. Sie reden von Privatleben, als wäre das ein Schutzschild; in Wahrheit sind es nur Vorhänge, hinter denen sie ihre Rücksichtslosigkeit parken.
Sie kommen wie Touristen in meinem Alltag: laut, fordernd, mit dem Selbstbewusstsein von Leuten, die nie gefragt wurden, was sie eigentlich fühlen. Wenn du ihnen entgegenstehst, schauen sie dich an, als hättest du das Gesetz gebrochen — dabei ist es nur dein Atem, der anders klingt. Ich hab keine Lust auf ihre Pina-Colada-Welt, auf ihre falschen Vernissagen, auf die Praxis, die „Wertschätzung“ verkauft wie ein Dessert.
Manchmal will ich die Fenster weit aufreißen, den Lärm durch die Nacht pfeifen lassen und zusehen, wie ihre Sägespäne davonfliegen. Aber meistens bleibe ich still und schärfe meine Stimme: kurz, messerscharf, unverblümt. Denn Sprache ist das, was bleibt, wenn alles andere rostet. Und ich hab noch ein paar scharfe Worte übrig — nicht zum Töten, zum Aufwecken.