Das Mädchen, das ich für eine Slawin hielt
Das Mädchen,
das ich für eine Slawin hielt,
trug das Licht Lausitz’ in den Augen –
hell,
wie eine Erinnerung,
die sich nicht erklären will.
Ihr Lächeln war still,
nicht fremd,
nur verborgen,
wie Sprache im Nebel,
wie Wurzeln unter Sand.
Vielleicht war sie eine Sorbin,
vielleicht nur ein Spiegel
meines Irrtums.
Doch in ihrem Blick
wohnte ein Volk,
das nie verschwand –
nur vergessen wurde.
Sie hieß Lea.