Die Impostorin
Da stand sie,
in Kermanshah,
und nannte sich stolz „Kurdin“.
Doch ihre Zunge verriet sie:
kein بەیانی باش, kein سوپاس,
nur persische Silben,
fremd im eigenen Land.
Ein Kleid trägt sie vielleicht,
bunt, mit Mustern der Berge,
doch die Sprache fehlt,
das Herz bleibt stumm.
Denn kurdisch sein
heißt mehr als nur sagen,
heißt atmen,
heißt sprechen,
heißt das Lied der Ahnen tragen.
Und so blieb sie dort,
eine Schattenfigur,
imposant in der Behauptung,
doch leer im Wort –
höchstens eine Iranerin,
nicht aber eine Kurdin,
ein Imposter im Kleid der Kurden.
Denn eins sei klar:
Sorani ist nicht Persisch.