„Frag mich, wer ich bin“
Ich will nicht gelobt werden.
Ich will nicht bewundert werden.
Ich will nur, dass mich jemand fragt, wer ich bin.
Nicht, weil ich erklären will,
sondern weil ich endlich hören will,
dass jemand überhaupt wissen will, dass ich existiere.
Mein Leben lang hat mich niemand gefragt.
Sie haben mich gesehen, aber nicht erkannt.
Sie haben mit mir geredet,
aber nie mit mir.
Nur einmal hat jemand gesagt:
„Du bist doch Kurdin, oder?“
Ein Satz –
und plötzlich war da Licht.
So einfach, so selten,
so kostbar, dass er sich eingebrannt hat.
Ich will nicht in Schubladen.
Ich will kein „so oder so“ sein.
Ich will nur gefragt werden –
nicht geprüft, nicht definiert.
Gefragt.
Das reicht schon, um zu leben.