„Kleidung und Glauben“
Man sagt, manche Dinge seien nur für besondere Tage gemacht.
Doch wer entscheidet, was ein besonderer Tag ist?
Für mich ist jede Stunde, in der ich atme, ein Fest.
Kurdische Kleidung ist keine Verkleidung, kein Kostüm.
Sie ist das, was wir sind – Geschichte, Erde, Atem.
Sie braucht keine Trennung zwischen Alltag und Feier,
denn das Leben selbst ist Grund genug, sich schön zu zeigen.
Und während sie Feste absagen und neue Feiertage erfinden,
mischen sie sich in Glauben, die sie nie verstanden haben.
Sie nennen sich Christen,
doch ihre Kirchen sind leer von Seele.
Sie tragen Symbole,
aber keine Wahrheit in sich.
Die wahren Christen sind fern –
in Kerala, im Libanon, in Konkani,
an Küsten, wo der Glaube noch still spricht,
nicht schreit.
Vielleicht geht es nicht um Religion,
nicht um Stoffe oder Grenzen,
sondern darum,
dass wir wieder wissen,
was echt ist.