Mix aus Inspirationszettelkasten, Nerdkram und Tagebuch.

Flamingo-Beine und Instagram

Bin gerade im Urlaub, auf Gran Canaria. Von unserem Apartment aus haben wir einen Blick auf einen Touristen-Spot, Haus 17 ½ in Klein-Venedig (Codename), an dem vielen Menschen gern ein Selfie machen.

Das Foto zeigt L.J.M.Daguerre, einen der Daguerreotypie. Mehr dazu.

Was zu meinen aktuellen Gedankengang führt. Ich bin ja seit dem Urlaub auf Santorin und den dortigem “Schlange stehen” für einen der Foto-Hotspots EINIGES gewöhnt.

Vielleicht hat sich aber auch was nochmals verändert.

Rückblick…

1996 – Pavarotti-Konzert

Ich meine es war ´96, in Modena auf einem Pavarotti & Friends-Konzert. Michael Jackson hatte abgesagt aber es war mit all den Stars und der tollen Musik trotzdem ein toller Abend.

Verwundert war ich zu dem Zeitpunkt nur von den paar TAUSEND Klapphandys welche alle aufgeklappt waren und telefonierten.

Ja, mehr als die HÄLFTE der Konzertteilnehmer machte Fotos, Audiomitschnitte oder so. Das war damals für mich ein WOW-Effekt!

2001 – Neuseeland

Ich reiste damals auf den Spuren des Drehteams vom Herrn der Ringe. Hatte eine Wegwerfkamera dabei und machte jeden Tag ein Foto. Dumm wenn man dann nur noch die Kappe abgenommen hat.

Zum Glück hatten Freunde viele Fotos gemacht und mir eine Kopie geschenkt. ;)

Beste Erinnerung: Milford Sound, Wasserfälle vom Wind verweht und die Goldadern in den Felswänden. Ach ja: Und den “erlogenen Besuch” vom Hobbitdorf-Drehort. DAVON habe ich tolle Fotos!

2012 – Instagram

Als ich dann so ca. 2012 meinen Instagram-Account (Inzwischen Offline) anlegte hatte ich zum Glück einen Fotografen im Agenturteam, der vielen tolle Bilder von mir machte. Ich war also mit Profilfotos etc. versorgt.

Dann kam meine Architektur-Phase. Keine Menschen, viel Nahaufnahmen. Viel mit Tiefenschärfe gespielt.

Und ich machte VIELE Fotos. Storys. Content-Schleuder!

Mein Leben nach Instagram

Seit ich kein IG mehr nutze mache ich so gut wie keine Fotos mehr. Wozu auch? Ich war an einem Ort. Erinnerungen. Punkt.

Maximal ein Übersichtsfoto einer Ecke um hinterher 2-3 Personen anhand des Fotos im persönlichen Gespräch im Rahmen einer Ortsbeschreibung einen Lageplan zu geben.

Rückblick: Wie wir Fotos machten

Womit wir zu dem Schwarz-Weiß Bild oben kommen. Damals MUSSTE man STILL stehen für die Belichtungszeit. Es gab noch kein “Posen für die Kamera”.

Flamingo-Beine

Womit ich zum Urlaubsort komme. Fast jede Frau posiert dort, winkelt ein Bein an, oder sogar Stärker. Oder ein Selfie, mit oder ohne Selfie-Stick. “Schau ich bin hier…”

Vor 30 Jahren gab es viel Urlaubs-Gruppenfotos. Die gibt es… ab und zu. Meistens sind es Solo-Aufnahmen, bei der sich die Person “in Pose” stellt.

Mal sehen welche weitere “soziale Veränderung” wir im Bereich der Fotografie noch sehen werden, denn das Smartphone erlaubt es nun viel mehr Menschen Fotos zu machen.

Abwarten, was mit Photogrammetrie / NeRF passiert.

Viele Grüße aus Puerto de Mogán,,

Gerd