Mix aus Inspirationszettelkasten, Nerdkram und Tagebuch.

Mein „Butlers Djihad“ mit der Echokammer: Werkstattbericht.

Ein LinkedIn-Beitrag vom 28. Februar 2023

Vorab: Butlers Djihad ist der Name eines Romans und eines Kriegs aus der Welt des Wüstenplanten DUNE. Es geht um den Kampf zwischen KI und der Menschheit. Die Menschen gewinnen die Freiheit zurück, wenn auch unter großen Verlusten. Was ja i-wie ein Motto unserer Zeit ist.

Ich verwende den Begriff seit einer Weile für meinen persönlichen Weg „möglichst ohne Algorithmen“ in den sozialen Netzwerken. Keine Echokammern, weniger Filterblasen. Weniger „Aufregung durch das Netz“.

9/11 – Mein erster Selbstversuch

Dieser Weg begann eigentlich 2001. 

Nach dem elfen September habe ich 6 Monate kein TV geschaut, keine Zeitung gelesen und war trotzdem informiert. Denn die Menschen in meiner Umwelt haben ja drüber gesprochen. Die schreckliche Szene mit dem Flugzeugeinschlag in den Türmen habe ich wirklich erst nach circa sechs Monaten gesehen. 

Es war ein Selbstexperiment zur Mediennutzung und -wahrnehmung. Sicher nichts für meine geschätzte, gesamte Timeline? 

Aber einfach mal die Frage: Wieviel erfahren wir durch unsere Umwelt? Wieviel „brauchen“ wir den direkten Medienkonsum?

Der Anti-Follower-Messy – Mein zweiter Selbstversuch 

Vor fünf Jahren stellte ich mir wieder mal die Frage: Ja, die Menschen hinter den Accounts sind Sozial. Aber sind es die Algorithmen der Plattformbetreiber auch? 

Wie kennen die Antwort. Bei Websites reden wir von Clickbait. Die Plattformen haben FAST alle das gleiche Ziel: Momos Zeitdiebe lassen GRÜßEN…

Also startete ich das erste Aussortieren der Accounts und Follower. Twitter: Nie mehr als 200 Menschen folgen. Keine Marken. Nur Menschen. Instagram: Dito. Facebook: Ich konnte mich nicht so entscheiden – DIESE Freiheit kostet Kraft. 300 Personen. 

Und seit dieser Zeit, meine Accounts sind nie über 4 – 5 Tsd. Menschen hinaus gekommen, ging ich alle 2-3 Monaten durch die Accounts und entflogte wo es ging. Konsequent.

Erinnert mich i-wie an Google+. Denn auch dort musste ICH mir die Mühe machen und selbst Personen in „Kreise“ einordnen. Diese Freiheit kostet Zeit und Kraft. Entscheidung: Entfloge ich dieser Person??? Wie wichtig ist mir der Kontakt – Möchte ich von dieser Person mehr erfahren?

Warum dieser Weg?

Wenn ich zu vielen Menschen / Accounts folgte haben die Regeln der Plattformen viel Futter. Können also viel mehr ENTSCHEIDEN welche Beiträge ich nach deren Regeln sehe. Das möchte ich nicht. 

Diese Freiheit kostet Zeit, Mühe, Kraft. 

Die Alternative ist… ich bin Jedermann-Follower-Messy und lehne mich zurück und überlasse die Verantwortung „den Maschinen“. Diesen Weg möchte ich NICHT mehr verfolgen.

Raus aus…

Ende 2021 ging ich dann einen weiteren Schritt: Raus aus WhatsApp, Facebook, Instagram und Twitter. Es verblieb nur noch LinkedIn, YouTube und seit dem Frühjahr 2022 der eigene Mastodon-Server KopfKino.Social. Ich bin dort unter @Gerhard_Schroeder zu finden.

Aktueller Ansatz: LinkedIn, YouTube und Mastodon

Auf LinkedIn poste ich circa 4-6 * die Woche. Versuche möglichst alle zu nerdige Themen und „mehr als 1 Beitrag pro-Tag-Regel“ dort abzulassen. Fokus B2B LinkedIn. Dieser Beitrag hier gehört lt. meines eigenen Plans NICHT auf LinkedIn!

Casual Mastodon: Kleiner Account mit circa 250 Follower. Eher Menschen zum direkten Austausch als Fame.

YouTube nutze ich auf zwei Wegen: YouTube-Shorts um zu meinem Spezialthema #AugmentedReality aus einer Endkundenbrille zu sehen und die normalen Videos gehen eher in Richtung B2B / Agentur. Durch die Algorithmen von YouTube, die eher unterschiedlich Funktionieren, geht das bei mir recht gut. Ein Thema, „zwei Brillen“.

Meine Frage an die LeserInnen dieser Zeilen: Wie geht meine Timeline mit „der Timeline“ um?

Viele Grüße aus Velbert,

Gerhard Schröder

Bild: Damals: Bilder aus der Reihe “Superüberwachungsschurke statt Superdatenschutzheld”

PS: Das Titelbild und das Foto hier entstanden für eine Datenschutz-Aktion circa 2012. Mit einigen Instagram-Fotos versuchte ich auf ein paar Problemstellungen hinzuweisen. Ein Kampf gegen Windmühlen. 😉