Herr, auch diesen Tag will ich fuer dich leben, und wenn ich jetzt uber meinen Werdegang schreibe, bitte ich dich: Schreibe du durch mich, was aus mir werden soll. Denn nur du kennst den Weg, den ich gehen soll (Quelle?), und ich bitte dich, fuehre mich auf diesen Weg und halte mich fern von Versuchung und boesen Abwegen. Denn diese fuehren ins nichts, in den Abgrund, in die Sinnlosigkeit – was hat denn ein Reicher, wenn er dich nicht hat? Was hat ein Satter, wenn er dich nicht hat? Was hat ein Schoener, ein Beliebter, ein Beruehmter, wenn er dich nicht hat? Was bringt alle Macht, alle Weisheit, wenn du uns doch wahres Leben schenkst? Du erfuellst mich, und du gibst meinem Leben Sinn. Deswegen will ich tun, was du mir sagst. Wasche meine Ohren rein, damit ich hoere!

Ich will mich von meinem Informatikstudium abwenden, denn ich finde daran keine Freude mehr. Als Hobby, ja, als Nebenberuf, vielleicht, aber das Studium macht meinen Geist so kalt. Also dachte ich ja, zu reisen – und reisen will ich, jetzt ist aber nicht die Zeit dazu. Also dachte ich, Gaertner zu werden – aber das will ich mit meinem Kleingarten tun, von Buechern und Leuten lernen, vielleicht in einem Gartnerjob auch Erfahrung sammeln. Also dachte ich, Tischler oder Zimmerer zu werden – da mir jemand das Handwerk beibringen muss. Aber wenn mir schon die Uni Hamburg zu schulhaft ist, dann wird die Berufsschule nicht besser. Ich denke es reicht, in der Freizeit zu Tischlern und von Leuten zu lernen. Lust dazu habe ich. Also dachte ich: Was ist mit einem Studiengang, der lebendiger ist, weniger streng wissenschaftlich? Leider ist die Psychologie an der Uni noch durch den modern-materialistischen Reduktionismus gepraegt. Als ueberzeugter Christ habe ich kein interesse an der Philosophie – sie dreht sich am Ende nur im Kreis. Aber was ist mit Literatur? Die Kunst der Sprache? Deutsch waere also ein Kandidat.

Da ich es aber auch noch liebe, Sprachen zu lernen, und von anderen Kulturen zu lernen, dachte ich an Russisch – Ich erhoffe mir interessante Lektuere, die ja auch Geschichte beinhaltet. Russland ist nicht so weit wie China, aber nicht so nah wie Italien oder Frankreich. Ausserdem wird mir durch die Sprache auch ein grosser Teil der Erde geoeffnet – der doch auch christlich gepraegt ist? Orthodox?

Mein Herr, was haeltst du von all dem? Wohin soll ich gehen? Es steht ja auch geschrieben, dass deine Wege so viel hoeher sind als unsere. Zeige mir, wo du mich begleiten willst, denn ich moechte nur gehen, wo du mich begleitest und beistehst.