Happyness on two wheels

Eine Testfahrt mit dem neuen Reiserad

Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Erst vor kurzem dachte ich noch, dass es noch lange hin ist bis zu meiner grossen Radreise quer durch die USA. Und jetzt sind es nur noch acht Wochen. Vier davon muss ich noch arbeiten. Die übrigen vier widme ich dann voll und ganz der restlichen Vorbereitung.

Im vergangenen Winter habe ich mir ein neues Reiserad ganz nach meinen Wünschen zusammengestellt. Im März war ich damit schon auf einer kleinen Tour, aber es folgten noch einige Umbauten. So war ich dann vor zwei Wochen nochmals auf einer zweitägigen Testfahrt mit Übernachtung und vollem Reisegepäck. Aber nicht alleine: Meine Begleitung für den ersten Monat in den USA war auch dabei!

Wir haben ein tolles Wochenende mit perfektem Wetter erwischt und uns vor allem auf das Fahrgefühl mit so viel Gepäck und die richtige Sattelkonfiguration konzentriert. Die investierte Zeit hat sich definitiv gelohnt. Vor allem, weil ich gemerkt habe, dass meine Fitness noch ordentlich zu wünschen übrig lässt. Jetzt habe ich noch acht Wochen, sie zumindest etwas zu verbessern.

Der Altrhein bildet die Granze nach Frankreich

Unsere Route verlief vom Startpunkt am Bahnhof in Basel aus den ersten Tag auf dem Rhein-Radweg auf deutscher Seite entlang. Der Rhein ist hier zweigeteilt: Der grössere, schiffbare Teil ist der künstliche Grand Canal d’Alsace und verläuft komplett auf der französischen Seite. Parallel dazu verläuft der natürliche Rhein, hier Altrhein genannt. Dieser bildet die Grenze zu Frankreich und wir folgtem seinem Verlauf den ganzen Tag, meistens auf sehr gut fahrbaren Sand- und Schotterwegen.

Für den ersten Tag hatten wir gut 70 km geplant. Bei Breisach überquerten wir den Rhein nach Frankreich und für die Übernachtung hatten wir uns ein Hotel in Neuf-Brisach gebucht. Nach einem leckeren Abendessen haben wir uns noch die Stadt angesehen, bei der es sich um eine alte Festung von Anfang des 18. Jahrhunderts handelt. Sie wurde exakt symmetrisch achteckig gebaut und ist von gestaffelten Festungsgräben umgeben, die wir dann noch im Dunkeln erkundet haben. Ein Stopp ist hier definitiv zu empfehlen!

Am zweiten Tag haben wir uns auf den Rückweg nach Basel gemacht. Dazu sind wir dem Rhein-Radweg auf französischer Seite gefolgt. Der Name ist hier etwas irreführend, denn den Rhein haben wir erst in Basel wieder gesehen. Der Rhein-Radweg führt in Frankreich mit etwas Abstand zum Rhein durch viele kleine Dörfer des Elsass. Das Wetter war super, fast 30 Grad und viel Sonne. Zum Glück hat es hier am Radweg immer wieder die Möglichkeit, frisches Wasser zu zapfen. Die Wege sind sehr gut fahrbar und es gab keine Steigungen.

Das letzte Viertel des Weges führte uns sehr angenehm im Halbschatten am Canal de Huningue entlang bis an den Rhein direkt gegenüber des Dreiländerecks. Das wurde auch Zeit, denn ich hatte nicht genug gegessen und bin zum Schluss hin ziemlich abgeschwächelt. Die letzten Meter ging es dann wieder am Rhein entlang und durch die Stadt in Richtung Bahnhof gab es noch eine sehr steile Schiebepassage.

Die Tour war ein voller Erfolg. Nicht nur das Wetter war super, auch die geplante Strecke hat uns gefallen. Neuf-Brisach als Ort für die Übernachtung mit seiner Geschichte und den Festungsanlagen war definitiv ein Besuch wert. Schliesslich hat die Testfahrt auch noch ihren Zweck erfüllt und wir konnten viele verschiedene Satteleinstellungen und ihre Auswirkung bei längeren Fahrten ausprobieren.

Nun folgt noch etwas Feintuning der Sitzposition, einige andere kleinere Arbeiten und ein bisschen Training meiner Fitness, dann bin ich parat für die grosse USA-Radreise! Wenn Du Dich dafür interessierst, wie es mir dabei ergeht, was ich alles erlebe und interessantes zu berichten habe, freue ich mich über ein Abonnement von Dir.

Bis bald
Marcus