Nächtliche Gedanken

E-ne, me-ne, E-Bike

Wir haben uns gestern ein E-Lastenfahrrad gekauft. Vorausgegangen waren monatelange Recherchen vor allem meiner Frau, weil dieses Thema eine wahre Wundertüte ist: Kiste vorne oder verlängerter Sattel (Long Tail) hinten? Lange Kiste, kurze Kiste, Warenkiste oder Kinderkiste oder beides. Ganz zu schweigen von der Preisrange, die problemlos an eine fünfstellige Investitionssumme heranreichen kann. Mit Zubehör ist man bei vielen Anbietern schon bei einem mittleren vierstelligen Bereich.

Long Tail von Decathlon

Wir haben uns für das neue Long Tail von Decathlon entschieden. D.h., ich habe mich dafür entschieden. Weil das Oberrohr (die Stange, über die man drüber muss mit dem Bein um aufzusteigen) für meine Frau eigentlich zu hoch ist, weiß sie noch nicht, ob sie das Rad häufig nutzen wird.

Mich persönlich haben aber die anderen Vorteile überzeugt: gut lenkbar, ausreichend leistungsstarker E-Antrieb in drei Stufen und – das wichtigste Argument: unsere große Tochter liebt es, hinten auf dem Gepäckträger mitzufahren.

Persönliche Energiewende?

Natürlich steht im Zentrum der Überlegungen für diese (nicht ganz alltägliche Anschaffung), wie man die Kinder zur Betreuung bekommt, ohne dass alle 1 Stunde am Tag im Auto sitzen müssen.

In den vergangenen Wochen ist aber noch ein weiterer wichtiger Aspekt hinzugekommen.

Als ich am Montag auf der Rückfahrt von Kassel an einer Autobahntankstelle E10 zum sagenhaften Preis von 2,38 EUR pro Liter hätte tanken können, habe ich jeglichen Glauben in die Zukunft des Verbrennungsmotors verloren. Mehr noch: Am liebsten würde ich das Auto so gut wie gar nicht mehr benutzen. Wir wohnen in einer Stadt, in der das relativ einfach ist. Bei uns ist es sehr flach, Fahrräder sind weit verbreitet, die Radwege super ausgebaut.

Zum Kindergarten habe ich heute morgen ca. 12 Minuten für 3,4 Kilometer hin gebraucht. Verausgabung und damit potenziell einhergehende Transpiration quasi null – dank E-Antrieb.

Auch in die City ist es ähnlich weit. Einkäufe sind ebenfalls kein (größeres) Thema, weil man in das Gestell am Sattel auch problemlos eine größere Eurobox (600 x 400 mm) benutzen kann.

Zur Arbeitstelle muss ich aufgrund flexibler Arbeitsmöglichkeiten praktisch auch nicht bzw. so selten, dass sich alleine dafür ein Auto fast nicht lohnt.

Ich werde jetzt einmal testen, wie wir damit zurechtkommen und ob dies eine Alternative zu geldfressenden Benzinern ist.

Wie sind eure Erfahrungen?

Meinung dazu? Schreib mir per E-Mail.


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