Ein anderer Takt
Widerstand beginnt nicht mit Lautstärke.
Sondern mit einem Innehalten,
das niemand sieht.
Wenn alles schneller werden soll
und du langsamer wirst –
ist das ein Zeichen.
Nicht von Schwäche.
Von Klarheit.
Sanft ist nicht nachgiebig.
Langsam ist nicht untätig.
Zart ist nicht unentschieden.
Vielleicht ist der radikalste Gedanke:
„Ich muss nicht.“
Nicht mithalten.
Nicht funktionieren.
Nicht gefallen.
Nicht liefern.
Widerständig denken heißt nicht:
Gegen alles sein.
Es heißt:
Nicht alles annehmen.
Nicht alles glauben.
Nicht alles beschleunigen.
Es ist ein inneres Neinsagen –
ohne Angriff.
Ein Ja zu etwas,
das noch keinen Namen hat.
Du kannst in einem Meeting sitzen
und innerlich
nicht zustimmen.
Du kannst eine Aufgabe tun
und trotzdem
nicht gehorchen.
Du kannst den Plan erfüllen –
aber anders atmen.
Der Atem,
der nicht mitzieht,
sondern bleibt.
Vielleicht braucht es keine Revolte.
Nur eine andere Haltung im Inneren.
Eine leise Verschiebung.
Ein Abweichen im Rhythmus.
Und irgendwann merkst du:
Du bist nicht mehr Teil
dieses alten Takts.
Und du vermisst ihn nicht.
Weil etwas anderes
in dir zu zählen begonnen hat.
Dieser Text spricht nicht zurück.
Aber du darfst – hier: @mindgapper@mastodon.social
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