Escort aus Sicht eines Buchers

Minuten vor dem Date.

Ich gehe die letzten Schritte bis zum Hoteleingang. Dieses Mal besuche ich Dich. Das Glitzern der Sonne in der Drehtür versetzt meinem Herzen immer wieder einen neuen Adrenalinstoß. Wie verlockend sind diese Momente, in denen ich darauf warte, Dich zu sehen, dein erstes Lächeln, wenn Du mich entdeckst, der verheißungsvolle Blick.

Aber noch ist es nicht so weit. Ich drehe mich um, schaue zurück, dort liegt der Pier mit den tanzenden Booten. Ich höre die Stimmen der Menschen im benachbarten Café, wie sie sich leise unterhalten. Ein Löffel klirrt und reißt mich wieder aus dem Moment der stillen Beobachtung heraus.

Ich sehe die Kellnerin, wie sie sich endschuldigend herunterbeugt, mache ihr in Gedanken ein Kompliment, sie ist hübsch, aber nicht umwerfend, wie Du. Wir haben uns bereits gesehen, mehrere Male. Dein bezauberndes Lachen will mir nicht aus dem Kopf, deine klaren Gedanken, dein helles Lachen.

Ich sehe uns, wie wir uns gemeinsam verlieren, aus den vielen Eindrücken ein allmählich voll focussiertes wir. Ich spüre, wie meine Finger deinen Hals hochgleiten und meine Hand deinen Haaransatz hält, während du mich mit Leidenschaft küsst. Der Hauch deines Parfüms, so verheißungsvoll und gleichzeitig vertraut.

Und dann nehme ich Deine Schritte wahr, dieses Staccato auf dem Asphalt, brauche mich nicht umzudrehen, wohlwissend, wie atemberaubend du bist. Ich sehe es im Gesichtsausdruck der Gäste und freue mich auf die jetzt beginnende gemeinsame Zeit.