20 Songs.
Wenn Du die Wahl hättest, wen oder was würdest Du wählen?
Es ist genau wie bei der 20 Book Challenge. Der Aufruf lautet:
#Song #Challenge: 20 Lieder, die Dich geprägt haben. Ein Lied pro Tag. 20 Tage lang. Keine Erklärungen. Keine Bewertungen. Nur Titel/Cover.
Number 1 : …
Die Challenge haben wir Anna Meurer zu verdanken. Sie hat sogar eine Playlist angelegt und hier sind mittlerweile 473 Songs gebündelt. Sie sagt selbst, dass sie unterschätzt habe, wieviel Arbeit das sei. Umso schöner, dass es geklappt hat. Das Fediversum ist voller Musik!!!
Es geht los!
Erste Erkenntnis: Mit Songs kenne ich mich deutlich schlechter aus als mit Büchern.
Ich höre zwar sehr gerne Musik, aber ich war früher immer diejenige, die die Titel nicht wusste und höchstens sagte, aber da kommt der und der Text drin vor. Die Interpreten kannte ich noch weniger. Ich kannte LPs. Aber wie Alben heißen, wusste ich auch nicht.
So gesehen ist diese Challenge eine Sternstunde für mich.
Obwohl ich seit Jahren irgendetwas in Playlists sammele, habe ich mich nie richtig mit Musikplattformen beschäftigt.
Das wurde jetzt anders. Denn ich musste ja die Songs finden, die ich mag, die mich geprägt haben und die ich schon so oft in meinem Leben gehört habe.
Die Qual der Wahl.
Anfangs dachte ich daran, auch klassische Musik mit aufzunehmen, da die Lieder von Clara Schumann die ganze Zeit in mir nachklangen und die Ode an die Freude nicht nur einen Bezug zu meiner Heimatstadt, sondern auch eine europapolitische Programmatik hat.
Aber ich entschied mich dagegen.
Die Qual der Wahl: welche Songs soll ich nehmen? Mir gefällt wie bei den Büchern die Frage, welche Songs mich geprägt haben. Denn es gibt auch ein paar Ohrwürmer, die sind ziemlich inhaltsleer, haben mich also gar nicht geprägt.
Die ersten 7 Songs.
Die Zusammenstellung war wie eine Art Zeitreise. Ich erinnerte mich an unseren Partykeller zuhause, in dem wir Kinder etwas an die Wand malen durften. Und daran, dass meine Freundin, als wir etwa 13 Jahre alt waren, “Kiss” an die Wand schrieb. Wir hatten Englisch in der Schule und obwohl der Begriff nicht gelehrt wurde, war er bekannt.
Sie aber meinte die Gruppe “Kiss” und führte mich anschließend in eine mir bis dahin unbekannte Welt ein mit Bands, Musik und Postern, die man unbedingt in seinem Zimmer aufhängen musste.
Somit wurde Kiss in der Challenge meine Nummer 1 – “I was made for loving you, Baby.”
An zweiter Stelle folgte “Aquarius” von Hair, eine Hommage an mein Sternzeichen.
An dritter Stelle erlebte ich ein Déjà-vu. Mit 15 Jahren war ich zum ersten Mal in einem Reggae – Schuppen und hörte dort Musik von Bob Marley und die 5 Freunde, meine Peers, mit denen ich damals unterwegs war, mochten besonders den Song: “No Woman – No Cry”.
Elvis Fan war ich aus tiefster Seele, was damals überhaupt gar nicht cool war – im Gegenteil! Den Song “In the Ghetto” habe ich erst spät entdeckt. Und bei seinem Todestag 1977 habe ich Rotz und Wasser geheult.
Zum Abi gab es dann ganz viel Nena. Und dann auch Patti Smith, deren politisches Engagement ich bis heute sehr bewundere. Besonders ausgedrückt in dem Song: “People have the power”. Wie auch den Appell von Hannes Wader und Konstantin Wecker, den Mund auf zu machen. “Was keiner wagt”.
Lessons Learned.
- Endlich habe ich mich mal ordentlich mit Musik-Plattformen beschäftigt. Dadurch habe ich neue Erkenntnisse gesammelt. Und ich kann meinen Geschmack besser einordnen.
- Ich habe die Musik von anderen kennen gelernt.
- Musik weckt Erinnerungen, zaubert Vergangenheit herauf, bewegt. Lässt Dich fragen, warum hast du diese Musik und nicht andere, vielleicht bessere, gemocht?
- Die Challenge schärft Deinen Geschmack. Du weisst, was Du magst und was auch nicht.
- Und sie gibt Auskunft über Dich.
- Und sie schmerzt, herzt und kann glücklich machen, wenn auch nicht immer.
Also zurück zum Buch? Ja! Aber die Musik wird mich nicht mehr loslassen. Wie schon immer:
“Music was my first love … “
Von wem war das nochmal?