Dezembergeschichten.
Blätterlos reckt sich der Baum,
bretterlos streckt sich der Steg,
allein am grün-weißen Leuchtturm
erhebt sich eine Tanne in ihrem grünen Kleid,
weihnachtlich dorthin dekoriert grüßt sie
die heimkehrenden Seefahrer:innen.
Sanft und weich spülen die Wellen ans Ufer
über den braun-weißen Sand.
Tief ins Wasser versunken sind die Köpfe
der Schwanenfamilie, die schwarzen
Enten lauschen den heiseren Schreien der weißen Möwen.
Glühend leuchten die Feuerstellen in die kühle Dämmerung,
der Rauch des verkohlten Holzes dringt in die Wintermäntel.

Eine kurze Geschichte.
„Woran denkst Du?“
Robby bewegt sich auf sie zu und stellt eine Tasse Tee auf den Tisch neben ihrem Sessel. Selma schaut gedankenverloren auf.
„An den Sinn des Lebens.“
Robby prustet laut heraus. „Hätte ich nur nicht gefragt. Eigentlich wollte ich nur ein wenig Smalltalk halten. Aber ihr Deutschen müsst ja immer gleich tiefsinnig werden.“
Selma lächelt.
„Wir könnten doch einfach nur über das Wetter plaudern.“
schlägt Robby vor.
Selma blickt durch die hellen Gardinen über die Terrasse in den parkähnlichen Garten und sieht, dass es dämmert. Am Himmel zeichnet sich ein rötlichgelber Streifen ab, der die kahlen Bäume in einem fahlen Licht erscheinen lässt.
Robby öffnet die Türe zur Terrasse. Die hereinströmende Luft ist erstaunlich mild für diese Jahreszeit.
“Es riecht nach verbranntem Holz.”
Irgendwoher ertönt Musik.
“Last Christmas … “
Robby singt mit.
Es klingt scheusslich.
Selma betrachtet Robby. Er ist nicht wirklich schön.
Seine Arme und Beine sind dürr. Er bewegt sich statisch.
Seine Augen leuchten grell.
Und seine Stimme, seine Stimme schnarrt wie ein rostiges Blech.
“Eigentlich seltsam, dass ich ausgerechnet mit Dir die Weihnachtszeit verbringe.”
sagt Selma.
“Hast Du eine Wahl?”, fragt Robby.
Selma lächelt wieder. Nein, das hatte sie nicht. Aber es machte ihr auch nichts aus. Denn eigentlich mochte sie Robby. Trotz allem. Sie hatte sich an ihn gewöhnt.
“… I gave you my heart …” sang Robby
“Ich muss gleich los”, sagte er dann.
Selma nickte.
Er öffnet die Tür und verlässt das Apartment.
Er grüßt noch einmal, als er an ihrem Terrassenfenster vorbeikommt.
Selma blickte ihm nach.
Für einen Pflegeroboter fuhr er ganz schön schnell.
Gelesen, gesehen, gehört.
Zurzeit bin ich ein wenig im Brontë-Fieber. “Der Professor” von Charlotte Brontë ist fast ausgelesen. Und der Film Emily wartet auf Abholung in der Stadtbibliothek.
Heute habe ich im Fediversum entdeckt, dass es bei Reclam den klassischen Adventskalender gibt.
Als Hörbuch mochte ich Windowshopping – eine weihnachtliche Versuchung von Tessa Bailey. Cool war, dass es von zwei Hörbuchsprechenden abwechselnd gesprochen wurde.
Bei Filmfriend gibt es einen filmischen Adventskalender. Ich bin schon ganz neugierig, was dort gezeigt wird. Morgen soll es losgehen!