Ein Tag im Oktober.
Es schüttet. Und stürmt. Irgendwann weckt mich der Hund, nass wie ein Pudel, obwohl er sonst keinerlei Ähnlichkeit mit dieser Art Hund hat.
Im Kamin brennt ein elektrisches Feuer dank eines kleinen Gerätes, das ich für 20 Euro vor ein paar Jahren erworben habe. Dass es eines Tages wie die Faust aufs Auge in genau diesen stillgelegten Kamin aus den 60er Jahren passen würde, konnte niemand ahnen. Puzzleteile fallen an ihren Platz, auch wenn es manchmal eine Weile dauert.
Genauso wie ein Tisch, den wir mit umgezogen, aber nie aufgestellt haben. Jetzt ist samt Korbstühlen ein neuer Essplatz in einem kleinen Wintergarten entstanden. Ein bisschen wie Urlaub. Kleine Veränderung, große Wirkung.
Heute gibt es ein Sonntagsfrühstück: Spiegeleier mit Pilzen. Der Regen tröpfelt auf das Dach, draußen streicht ein besänftigter Wind durch gefärbte Bäume und Sträucher und der Hund ruht bilderbuchreif auf dem kleinen Teppich. Bis er wieder gelangweilt aufstehen wird, einen Ball sucht, bettelt … aber ein paar Minuten ist die Welt vollkommen in Ordnung.
Am Klavier lasse ich die Cantate 147 von Bach und Nessun Dorma von Puccini ruhen. Sie rauben mir in letzter Zeit den letzten Nerv. Ich schaffe die drei Sterne nicht, die die App als Fleißkärtchen verteilt. Und das geht so schon seit Wochen. Ich mache stattdessen weiter im Kurs.

Was tun an einem regnerischen Tag? Die Winterkleidung gegen die Sommerkleidung tauschen. Die warmen Pullis müssen heraus geholt und die dünnen Flatterkleider weggepackt werden. Sehnsüchtig schaue ich dem Sommer hinterher.
Gleichzeitig ausmisten: Was gehört in den Müll, was in die Altkleidersammlung, was in den Schrank? Bis irgendwann nur noch die Lieblingsstücke geordnet daliegen. Das fühlt sich dann auch wieder gut an, selbst wenn der Sommer im Keller verschwunden ist.
Mittags hört der Regen auf. Wir trinken im sonnigen Wintergarten Tee und essen Kuchen.
Und dann raus an die frische Luft zu einer kleinen Radrunde!
Es ist Ebbe. Der Strand sieht aus wie in St. Peter-Ording. Das Meer ist am Horizont verschwunden. Die Seebrücke lässt sich zu Fuß unterqueren. Die Metallleitern am Steg stecken im bloßen Sand. Horizonte, meine Lieblingsskulptur, deren Betonklotz meistens vom Wasser umspült ist, liegt trocken.
Einige Menschen sind unterwegs: Familien mit Kindern, die ihre selbstgebastelten Drachen steigen lassen, Tagesgäste aus Hamburg, deren Hunde am Strand tollen und Leute, die einfach an den Ständen entlang bummeln oder zwischen zwei Schauern auf Bierbänken Kaffee trinken.
Als es wieder tröpfelt, geht es heim.
Das Hörbuch Schottische Träume – Die Töpferei am Meer wartet darauf, zu Ende gehört zu werden.
Gerne mache ich wieder mit bei “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?” oder kurz #WMDEDGT.
Zu dieser Frage trifft sich der Freundeskreis des Tagebuchbloggen am 5. eines Monats in Frau Brüllens Blog. Danke dafür! Es macht viel Spaß!
Die Regeln zum Mitmachen sind einfach:
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