Vom Leben am Meer.

Ein Tag im Mai.

Hellblauer Himmel,

glitzerndes Meer,

Schäfchenwolken,

Rabengeschrei,

Birkengrün, das zurückgelassene

rostige Transportgeräte umrankt,

ein neon-grün besprühter Betondeckel

wartet auf Öffnung,

Rucksack statt Rollkoffer,

dazwischen Tee.

Montagmorgen.

#Möwenlyrik

Im Zug lese ich bei Hannah Arendt etwas zu Konformismus. Mein Blick fällt auf ein Netzbild, in dem drei Herren in leuchtend blauen Anzügen den Koalitionsvertrag feiern.

In Hamburg ist Zeit für einen Kaffee. Auf übergroßen Bildschirmen wird berichtet, dass der 1. FC Köln einen neuen Trainer hat, der aber auch schon wieder einen Nachfolger habe.

Zwischen Hamburg und Berlin ist das Wlan extrem schlecht. Ansonsten ist die Fahrt ein Spurt.

Ich bereite Seminare vor.

Im Hotel lege ich eine Pause ein. Im Fernsehen sehe ich eine Sendung über eine afrikanische Steppe mit Wildtieren. Dabei trinke ich löslichen Jacobs-Kaffee.

Um die Ecke ist die nächste U-Bahn Station. Von dort geht es unter der Stadt her. Auf vielen Fenstern ist das Brandenburger Tor aufgeklebt, mal auf dem Kopf, mal seitlich, mal gerade.

Im Campus ist schon ein Teil der Gruppe ausländischer Studierender, die hier ein Vorbereitungsjahr für die Aufnahme zu einem Studium machen, im Raum.

Der Kurs läuft in Englisch. Aber da sie auch Deutsch lernen, habe ich heute ein neues Wort für sie: Zapfenstreich.

Sie suchen die drei Lieder heraus, die sich der scheidende Kanzler gewünscht hat. “My Life” und “Respect” hören wir uns gemeinsam an.

Nach dem Seminar esse ich in einem Imbiss zu Abend. An der Wand hängt das Bild einer Moschee. Aus dem Lautsprecher schallt türkische Musik. Die Fenster sind weit zur Straße hin geöffnet.

Dann steige ich wieder in die U-Bahn. Es ist spät. Die Bahn ist im Vergleich zu früher leer. Einige Menschen fragen nach Geld.

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Gerne mache ich wieder mit bei “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?” oder kurz #WMDEDGT.

Zu dieser Frage trifft sich der Freundeskreis des Tagebuchbloggen am 5. eines Monats in Frau Brüllens Blog. Danke dafür! Es macht viel Spaß!

Die Regeln zum Mitmachen sind einfach:

#Berlin #EinTag #Tagebuch