Vom Leben am Meer.

Küstennotizen.

Die letzte Sturmflut

gab ihr den Rest.

Jetzt ist sie eine Baustelle.

Metallene Gitter hindern das Betreten.

Am Anfang war da gar kein Holz

und viele Möwen.

Dann Bauarbeiter.

Dann helles Holz.

Eingepackt in dicke Wintermäntel

wandern die Besucherströme an ihr vorbei.

Die Sonne strahlt.

Das Meer fließt eisig über den Sand.

Bald wird sie wieder in frischen Farben

brillieren,

die Menschen über sich ergehen lassen,

um frischen Wind und weite Aussicht

zu sehen.

Die Seebrücke.

Sie darf am Ostseestrand

nicht fehlen.

#Gedichte

Susan B. Anthony.

„Was hat sie mit mir zu tun?“

fragte ich unseren Professor für Theaterpädagogik.

Wir standen auf der Bühne des Auditoriums der Universität

und es wurden Rollen verteilt.

Amelia Earhart, Constanze Mozart,

Gertrude Stein, Pearl White …

Jean d‘Arc …

Wäre ich nicht lieber Gertrude gewesen?

Die Rollen seines Lebens kann man sich nicht immer aussuchen.

Manchmal fliegen sie einem zu.

Das Stück hieß Kammermusik von Arthur Kopit.

Susan B. Anthony wurde am 15. Februar 1824 in Massachusetts geboren.

Sie gilt als »die Napoleon der Frauenbewegung«, wurde international anerkannte Führerin der Frauenstimmrechtsbewegung.

Am Anfang wegen ihrer radikalen Ansichten und kompromisslosen Forderungen öffentlich geschmäht, wurde sie am Ende ihres Lebens als bewunderte und geliebte Symbolfigur der Bewegung gefeiert.

“Both sexes eat, sleep, hate,

love and desire alike.

Everything which relates to the operations

of the mind is common in both sexes…

If they are allowed

to attend picnics together, and balls,

and dancing schools,

and the opera it certainly

will not injure them to use

chalk at the same blackboard.”

Susan B. Anthony, Speech, 1856

Wir alle haben Rollen im Leben. Manche werden uns aufgezwungen, manche wollen wir unbedingt haben, manche füllen wir aus.

Beim Theaterspiel besteht die Chance herauszufinden, was eine Rolle mit Dir zu tun hat oder was Du aus ihr machst. Wie im richtigen Leben.

Susan B. Anthony und ich, wir näherten uns an.

Auf der Bühne und im Leben.

In Zeiten, in denen Autokraten Menschenrechte mit Füßen treten, ist es Zeit,

die Revolutionär_innen wieder aus den vermeintlichen Mottenkisten zu holen. Der Kampf scheint lange nicht ausgestanden.

Auch in Deutschland gibt es tolle Vorbilder und selbst Goethe soll bereits vorbildlich gegendert haben!

#Frauengestalten

+++Küstennotizen+++

Apropos Autokratie, Demokratie und Wahlkämpfe: Auch in Lübeck sind die Gängeviertel, die heute Teil der idyllischen Altstadtinsel sind, Erinnerung an eine Zeit des sozialen Wohnungsbaus in der Hansezeit.

“Die Geschichte der Gängeviertel beginnt mit einer Phase der Überbevölkerung in Lübeck. Es herrschen Armut und Elend. Reiche Geschäftsleute und Grundstücksbesitzer haben schnell eine Idee, wie sie das Problem in Profit verwandeln können. Sie lassen kleine Gänge in ihre Hinterhöfe legen und bauen diese mit Buden voll. Viele möglichst kleine Bretterbuden entstehen in den Höfen.”

Im Hansemuseum sind die Lübecker Stabfiguren und Handpuppen restauriert worden.

Über den Verbleib des Hauses am Brodtener Steilufer, das durch die letzte Sturmflut nicht bewohnbar ist, wird ein Gutachten entscheiden.

Das Seebadmuseum in Travemünde öffnet am 1. März wieder seine Pforten.

Das Buddenbrookhaus lädt anläßlich des 150. Geburtstages von Thomas Mann zu einem Lesezirkel ein.

Und von den dänischen Nachbarn zeigt Arte drei Staffeln eines spannenden und unterhaltsamen Küstenkrimis mit der unkonventionellen Journalistin “Dicte”.

#Küstennotizen