Suitbert Monz – Mein Micro-Blog

Atomausstieg

Es ist viele Jahrzehnte her, es war Ende der 70er Jahre, als ich als Schüler einen Schulausflug zum AKW Biblis erlebte. Im Besucherzentrum wurde meine Schulklasse begrüßt und durch verschiedene Räume des Kraftwerkes geführt. Alles wirkte auf mich gigantisch groß, irgendwie sehr steril, nüchtern und sauber. In den Präsentationen wurde die Atomtechnik in höchsten Tönen gelobt und als zukunftsträchtig dargestellt. Probleme, Schwierigkeiten, Störfälle und Endlagerthematik gab es noch nicht. Wir haben den Ausflug mit einem AKW-Kinderbuch in der Hand verlassen, mit dem guten Gefühl, dass hier alles gut für unsere Zukunft gerichtet wurde.

Heute, viele Jahre und Erfahrungen später, werden die letzten AKWs in Deutschland vom Netz genommen. Die Endlagerfrage ist weltweit immer noch nicht richtig gelöst. Das eigentliche Problem ist immer noch ein Horror-Szenario für die Menschheit. Mag auch die CO2-Bilanz eines AKW besser sein als andere Energieformen, sind das Risiko und die Folgeprobleme für Mensch und Natur unvertretbar.

Ich hoffe, dass mit unverminderter Motivation der Ausbau erneuerbarer Energieformen voran getrieben wird. Es gibt sie, man muss sie ausbauen und weiter entwickeln. Neue Ansätze sind schon vorhanden. Vielleicht muss man Subventionen in Zukunft einfach nur in eine neue Richtung lenken, um tatsächlich schneller voran zu kommen.

Und so ist der heutige Abschalttag ein Freudentag für mich. Die Tatsache, dass der Rest der Welt diesem Ansatz (noch) nicht folgt, ist für mich kein Argument. Leider getreu dem Motto: was muss noch passieren, damit der Mensch reagiert ...

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