Notizen eines Fiktionauten.

011 Die Sache mit dem Teufel

Darüber habe ich ja schon viel geschrieben, denn seine Gestalt lässt uns nicht los. Gott ist tot, der Teufel lebt.

Ja, ich weiss, die beiden gehören zusammen: der Teufel erscheint mir aber der Interessantere von Beiden. Darüber habe ich verschiedentlich bereits in meinem Blog Mostindien geschrieben: hier und da.

Nun finde ich bei meinen Spaziergängen durch den Klettgau einen weiteren Ort, der offenbar dem Teufel gewidmet ist: des Tüüfels Häärdplatte. Da wurde ein grosser Stein vom Gletscher des Schwarzwaldeises über einige Entfernungen verfrachtet und ist dort über Jahrhunderte liegengeblieben, heute in einem dichten Kulturwald, abseits eines Weges, mit einem zarten Hinweisschild versehen. Der eiszeitliche Findling, vom Gletscher an einen fernen Ort getragen, ist heute ein verwitterter Kalkblock, mit zum Teil faustgrossen Vertiefungen und einem seltsamen Gewirr von Rinnen. Von bescheidener Grösse indes: 190x120x50cm. Immer wieder wird betont, dass es sich dabei um einen Stein mit kultischer Bedeutung gehandelt haben soll: einem heidnischen Druiden- oder Schalenstein. Das Heidentum, das aus der Überlieferung spricht, wird durch den heutigen Namen in die Person des “Ungläubigen”, des “Teufels” gepackt. Der Stein als Kochstelle des Teufels eben, auf der die verlorenen Seelen gegart werden.
Quelle: Ortsnamen Schweiz

#GeniusLoci #Klettgau