Vater, Tod und Therapie

Hallo.

Ich bin “di Chlii”. Schweizerdeutsch für “die Kleine”. Weil ich mich manchmal klein fühle. Aber das finde ich gar nicht mehr schlimm, seit ich in der Therapie einen Papa gefunden habe. Da darf man klein sein.

Auf meinem Blog veröffentliche ich Texte, die seit Anfang meiner Therapie (ab 2021) entstanden sind. Schon nach der allerersten Sitzung kamen in mir ganz viele Bilder und Beschreibungen und Gefühle auf, die ich unbedingt zu Papier bringen musste. Mit der Zeit merkte ich, dass mir das Schreiben Freude macht (das hatte es eigentlich seit meiner Jugendzeit, aber ich hatte es wieder vergessen). Ich verfasste immer mehr in sich abgeschlossene Texte, die ich ab und zu einer guten Freundin zum lesen gab. Jetzt möchte ich sie auf diesem Blog mit mehr Leuten teilen. Ich würde sie eigentlich richtig gerne mal rappen, aber das überlasse ich vielleicht doch besser anderen, die das können…

2024 fing ich an, Gefühle zu zeichnen. Deshalb gibt es hier auch manchmal ein Bild zum Text.

In meinen Texten geht es um eine schmerzlich fehlende Vaterbeziehung. “Di Chlii” steht für das kleine Mädchen, das den Vater so sehr vermisst hat. Es geht um das komplette Fehlen von jeglicher Nähe (körperlich und emotional) und um eine riesige Sehnsucht nach dieser Nähe, die mich immer wieder anfällt wie ein hungriger Wolf. Und es geht um die gesamte, ebenso schmerzhafte Verarbeitung von diesem Verlust. Es geht aber auch um einen neuen Vater. Um Beziehung, Nähe und Lebendigkeit. Um Trauer, Wut, Verzweiflung. Und um Hoffnung. Es geht um Therapie und die Entdeckung von etwas, das ich nie gekannt hatte: Das Eigene. Das Ureigene. Mein Ich. Und dass dieses Ich liebenswert ist.

Im Sommer 2024, mitten in der Therapie, kam dann noch etwas hinzu, mit dem ich nicht gerechnet hatte: Meine Schwester nahm sich das Leben. Und so ist das dritte Thema entstanden: Tod.

Unter ‘Leben’ findest du Texte, die mit dem Leben an sich zu tun haben. Da kommt ganz Unterschiedliches zusammen. Lass dich überraschen.

Wer weiss, vielleicht berührt dich ja etwas von dem, was ich schreibe. Vielleicht tröstet dich etwas davon. Vielleicht lässt dich etwas lebendig fühlen. Dann freut es mich. Ich weiss, dass viele da draussen sind, die mit Trauma, Verlust und allem, was das mit sich bringt, zu kämpfen haben.

Ich bin seit meiner Therapie nicht mehr allein mit meinen Themen. Und auch du bist nicht allein.

Eine Umarmung an alle, die eine wollen!

Di Chlii

Übrigens: Auch meine Katze heisst (inoffiziell) “di Chlii” Sie ist tatsächlich klein!