Gedanken zur digitalen Selbstbestimmung

Suchmaschinenalternativen – Suchen ohne Offenbarungseid

Suchmaschine, © Frank-Thorsten Moll, 2022

Google verdankt seinen Aufstieg bekanntermaßen nicht nur seiner Innovationskraft und Skrupellosigkeit, sondern vor allem seiner Suchmaschine. Sie erlaubte es dem Unternehmen, den Werbemarkt für lange Zeit zu dominieren und seine eigene Strahlkraft auszubauen. Heute wird sowohl Google synonym mit Internetsuche, wie Gmail mit E-Mailschreiben verwendet. Android, das auf den meisten Smartphones installiert ist, schickt sich zudem an, das dominante Betriebssystem zu werden, das sich zudem auch hinter den meisten Fernsehern und Smart-Devices versteckt.

Dass jede unserer Suchanfragen auf Google gespeichert, ausgewertet und verkauft wird ist hinlänglich bekannt, dass es Alternativen zum “googeln” gibt, ist hingegen den meisten noch unbekannt. Warum eigentlich? Ein Wechsel der Suchmaschine ist spielend einfach.

Ecosia ist eine effektive und die Privatsphäre ihrer User:innen respektierende Suchmaschine mit einem eingebauten ökologischen Gewissen. Die Erträge aus Werbeanzeigen fließen nach Auskunft des „Unternehmens“ in die Wiederaufforstung bedrohter Wälder. Mit jeder Suchanfrage spülen wir Geld in die Kriegskasse dieses kleinen Unternehmens.

Startpage nennt sich selbst „der Welt privateste Suchmaschine“ und liefert ebenfalls grundsolide Suchergebnisse. Startpage nutzt zwar, ähnlich wie Ecosia den Suchdienst von Google, anonymisiert die Anfragen jedoch und wertet sie nicht aus.

Metager ist wie der Name schon sagt eine Metasuchmaschine, die von dem gemeinnützigen Verein SUMA-EV, Verein für freien Wissenszugang betrieben und weiterentwickelt wird. Der Vorteil dieser Suchmaschine ist die Kombination verschiedener Internetsuchmaschinen und Verzeuchnisse. Die Algorithmen sind nach Auskunft von Suma-EV 100% Open-Source und daher frei einsehbar. Dass die Server zudem auf 100% Ökostrom laufen macht das Unternehmen, das seit kurzem ästhetisch etwas verjüngt erscheint, noch sympathischer.

Die wahrscheinlich bekannteste Alternative zu Google heißt Duckduckgo und schickt sich zurzeit an,sich auch als Anbieter temporärer E-Mail-Adressen einen Namen zu machen, die zum Einkaufen und zur anonymen Kontaktaufnahme mit Unternehmen genutzt werden können.

Das Umstellen der Standardsuchmaschinen ist in den meisten Browsern kinderleicht. Bei Firefox geht man unter “Einstellungen” zu “Suche”, scrollt ein bisschen nach unten und kann dort die Suchmaschine seines:ihres Vertrauens auswählen. Mein Tip für die erste Suche: “Alternative zu Gmail”.

Frank-Thorsten Moll, 2024

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