
Zuhause – ein Ort ohne Mauern
Ich weiß nicht, ob es so etwas wie Zuhause wirklich gibt.
Nicht in der Form, wie es viele beschreiben – mit Wänden, die Schutz bieten, und Türen, die Wärme einlassen.
Nicht als festen Punkt auf einer Landkarte oder als Gebäude mit einer Hausnummer.
Für mich war Zuhause nie ein Ort, den man betreten oder verlassen kann.
Zuhause war manchmal nur ein Blick, der mich in meiner Tiefe erkannt hat.
Eine Stimme, die nicht laut sein musste, um mich zu erreichen – weil sie mich meinte, wirklich mich.
Zuhause war eine Stille, die nicht leer war, sondern voll von echtem Sein.
Ein Augenblick, in dem ich einfach atmen durfte, ohne mich erklären oder verstellen zu müssen.
Ich habe Mauern erlebt, die sich wie Gefängnisse anfühlten – obwohl man sie mit dem Wort „Geborgenheit“ geschmückt hat.
Ich war an Orten, die „Heimat“ genannt wurden, aber mein Herz nie wirklich berührt haben.
Und doch gab es sie – diese kleinen, flüchtigen Momente, in denen ich das Gefühl hatte, angekommen zu sein.
Nicht für immer, aber für einen Herzschlag lang.
Vielleicht ist mein Zuhause nicht zu greifen, nicht in Stein gemeißelt oder auf Papier zu finden.
Vielleicht ist es eine leise Sehnsucht, die sich in Worten versteckt, zwischen Zeilen atmet und nachts in meinen Träumen flüstert.
Oder es ist dieses kleine Licht in mir, das trotz all dem Schmerz nicht erlischt.
Ich suche nicht mehr nach einem Ort mit vier Wänden.
Ich suche nach einem Gefühl, das bleibt.
Nach einem Raum in mir, in dem ich endlich ankommen darf – ganz ohne Angst, ganz ohne Maske.
Ein Ort, an dem ich einfach ich sein kann.
Vielleicht, ja vielleicht… ist das mein Zuhause.