#4 42

Ihre Berühmtheit verdankt die Zahl 42 dem Science-Fiction-Klassiker “Per Anhalter durch die Galaxis” von Douglas Adams oder “The Hitchhiker´s Guide to the Galaxy”, wie es im Original heißt. Im Klassiker des englischen Autors ist 42 die Antwort, die der planetare Supercomputer Deep Thought nach 7,5 Millionen Jahren Rechenzeit auf die ultimative Frage “nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest” ausspuckt. Bei mir hat die Zahl 42 heuer mit meinem Geburtstag zu tun. Anscheinend wollte mir die Milchstraße oder das Universum im Zuge eines Tennisturniers zu Ehren eines anderen Maikinds auch etwas mitteilen, einen “Hexenschuss” im Lendenwirbelbereich zum Beispiel. “Ein Ende kann ein Anfang sein”, singt meine Bandscheibe. In Wirklichkeit ist es der Schlagersänger Roland Kaiser, mittlerweile kann ich seine Texte inhaltlich verstehen. Bis jetzt war mir das Lied nur durch die deutsche Serie “Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen” aufgefallen, aber das ist eine andere Geschichte. Die Jugend ist also vorbei, die Abschiede nehmen im Alter zu. Und das kann mitunter traurig sein. Aber der Blick ist nach vorne gerichtet, ich freue mich auf nochmal 42 Jahre. Don´t panic! Für Douglas Adams war der Blick auf jeden Fall nach oben gerichtet. Die Idee zu seiner Geschichte ist dem Autor angeblich betrunken, in einem Feld liegend nahe Innsbruck/Tirol, gekommen. Die Lektüre von “Per Anhalter durch Europa” hat ihn dazu animiert etwas größer zu denken und sein Blick fiel auf den Sternenhimmel. Unglaublich eigentlich was die Menschheit mit Phantasie (und/trotz Alkohol) alles geschaffen und erreicht hat. Bald werden Weltraumflüge für Touristen Realität sein, der Mond wird wieder angeflogen und der Mars scheint auch für Menschen nicht mehr unerreichbar. Apropos Alkohol: Eine meiner Lieblingsgeschichten ist vor einigen Jahren in meiner Heimat im Rahmen eines legendären Feuerwehrheurigen passiert. Ein Gast wollte damals zu später Stunde, schon “ein wenig angeschlagen”, zu Fuß den Heimweg antreten. Die Ermüdung nach ca. 1-2 Kilometern war dann aber so groß, dass ein Zwischenstopp unausweichlich wurde. Am nächsten Morgen dann die große Überraschung, als er von Gemeindearbeitern auf der Mülldeponie in einem Container entdeckt und geweckt wurde. Das Leben ist manchmal Trash. Ein Kabarettist hätte diesen Sketch nicht besser schreiben können. Das soll jetzt keine Werbung für Alkohol sein, ist es glaube ich auch nicht. Lustig ist es allemal. Dass es auch anders ausgehen kann, wenn man nicht zu Fuß oder per Anhalter in der Galaxie unterwegs ist, ist leider logisch. Als nämlich ein betrunkener Autofahrer den österreichischen Tennisspieler Thomas Muster nahe Miami/USA über den Haufen fährt. Es ist der 1. April 1989, nur wenige Minuten nach Mitternacht. Thomas Muster hat beim Turnier in Key Biscayne einige Stunden zuvor den Franzosen Yannick Noah niedergerungen, er wird am kommenden Montag zum ersten Mal in den Top Ten der Weltrangliste sein. Und er steht im Finale gegen die Nummer 1 der Welt, Ivan Lendl. Muster holt gerade seine Sachen aus dem Kofferraum und will anschließend noch eine Kleinigkeit essen. Dann quietscht es. Und knallt. Ein Pontiac fährt Muster um. Als er wieder aufsteht und dem geschockten Coach Ronnie Leitgeb versichert, das werde schon wieder bis Sonntag, bis zum Finale, weiß er noch nicht, dass die Seiten- und Kreuzbänder seines linken Knies durch sind und die Fortsetzung seiner Karriere mit nur 21 Jahren ungewiss ist. So der damalige Live-Report. Wow! Der Rest ist Geschichte. Thomas Muster wird später die Nummer 1 der Tenniswelt und gewinnt 1995 als 1. Österreicher überhaupt ein Grand Slam – Turnier, das French Open in Paris. Das Ganze 6 Jahre nach seinem Unfall, wer weiß schon was ohne Verletzung passiert wäre? Was auffällig ist: Thomas Muster steht sozusagen in der Tradition österreichischer Sportler & Sportlerinnen, die sich nach verheerenden Unfällen wieder zurück an die Weltspitze kämpfen, wie z.B. Niki Lauda, Hermann Maier oder zuletzt auch die Skifahrerin Nici Schmidhofer. Es ist schon eine besondere Qualität nicht aufzugeben und eine Frage des Willens, obwohl es mit Sicherheit nicht einfach ist. Klar, für einen “Normalo” wie mich scheint das unerreichbar, als Vorbild dürfen wir diese Einstellung aber schon nehmen wenn es einmal rattert in der eigenen Galaxie. “Alles was du willst, liegt in deinen Händen” höre ich Roland Kaiser wieder singen. “Es beginnt die Wirklichkeit, wenn die Träume enden”..